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Hoffnungsbrief Nr. 18

Eingang: 22.07.2020, Veröffentlicht: 22.07.2020

Hoffnungsbrief Nr. 18
Foto: Woscholski


Liebe Gemeinde,

dem heutigen 7. Sonntag nach Trinitatis ist der 107. Psalm zugeordnet. Er beginnt mit einem Hauptthema des Psalters, dem Dank: "Danket dem HERRN, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich." Das Lob des Schöpfers ist stets zu singen, denn die Schöpfung und alle Geschöpfe preisen ihn beständig mit ihrem Leben. Die Welt in ihrem Schöpfungsstadium lebt in Eintracht mit dem Schöpfer und den Mitgeschöpfen. Vor dem Sündenfall wurde kein Tier getötet. Die Menschen ernährten sich von dem, was die Natur ihnen anbot. Alles war ihnen erlaubt, nur nicht die Früchte vom Baum der Erkenntnis und des ewigen Lebens.
In heutigen Zeiten sehnen sich viele nach diesem Stadium menschlicher Unschuld zurück. Heute wird die Erde rücksichtslos ausgebeutet, bis nur eine Wüste zurückbleibt. Brandrodung im Urwald, tier- und menschenfeindliche Schlachthöfe, Äcker ohne Bienen, das erschüttert heute das Vertrauen in die Menschheit. Aber als Christen leben wir vom Gottvertrauen und nicht vom vergeblichen Hoffen auf den Menschen. Ob wir dazu lernen können? Möglich ist es, aber nicht garantiert.
Der Psalmbeter hofft nicht darauf, sondern er hofft nur auf den Herrn. Der HERR kann den Menschen erlösen von der Gier, mit der er sich und seine Umwelt zerstört. Ja er kann sie sogar aus ihren Ängsten erretten.
Das ist unsere Angst heute, dass wir zwar bis heute an Gottes Werke nicht heranreichen, aber in der Lage sind alle und alles zu zerstören. Manche hören deshalb auf Fleisch zu essen, manche verzichten auf umweltschädigende Autofahrten und das Flugzeug. Die gegenwärtige Weltlage hat das Reisen in viele Länder unterbunden. Wer sonst in den Süden gefahren wäre, der bevölkert jetzt die Strände der einheimischen Badeseen und die Nord- und Ostseeküste. Viele, so auch wir, sind einfach zu Hause geblieben. Es gibt so viel zu tun im Garten: zu ernten, zu hacken und zu pflegen. Der Psalm 107 erinnert uns daran, wie hungrig und durstig unsereins sein kann und er gibt uns auch die angemessene Antwort darauf mit: "Weil wir hier unser Auskommen haben, sollen wir dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, dass er sättigt die durstige Seele und füllt die hungrige Seele mit Gutem."
Das Gute liegt nahe, im Garten, in Wiesen, Feldern und Wäldern. Es will wieder entdeckt werden, auf dass wir wieder danken und zufrieden sein können.

Ihr Pastor Cornelius Meisiek
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